Tiere und Pflanzen im Coworking Space haben viele Fans. Damit alles gut klappt haben wir uns dieses Mal Expertinnen eingeladen, die uns mit Tipps und Inspiration bestens versorgt haben.
Unser Space Host: Beate vom Coworking Bad Tölz
Beate hat seit 2010 ihren Coworking Space in Bad Tölz. Seit Dezember 2021 liegt sie näher am Bahnhof und hat einen wundervollen Bach vor der Tür. Wenn ihr Beate auf Social Media folgt, dann hat sie euch daran schon teilhaben lassen. Der Space befindet sich in einem historischen Gebäude, einem sogenannter Bachkeller und ist 2007 kernsaniert worden. Der Space ist im 1. Stock und somit leider nicht barrierefrei. Es ist schön hell und man sieht die alten Balken, die in schönem Kontrast zu der modernen Einrichtung stehen. Für fast alle fast alle Arbeitsplätze können Coworker*innen einen Monitor ausleihen. Es gibt auch zwei gemütliche Couchen, die zum relaxen und entspannten Arbeiten einladen. Die kleine Ecke mit Flipchart wird sehr gerne für Coaching-Sessions genutzt, genauso wie die kleinen Zweier-Büros. Da es ein ehemaliges Archiv gibt, war auch gleich das Audio-Video Studio fertig. Hier könnt ihr verschiedenste Technik nutzen, um eure Formate zu produzieren.
Der ganze Space ist voller Pflanzen, was zu einer wohligen Atmosphäre beiträgt. Es gibt einen Multifunktionsraum, der vielfältig genutzt werden kann. Kommen viele Coworker*innen gleichzeitig, dient er als Puffer für zusätzliche Arbeitsplätze.
Der große Community Table wird gerne von den Tagesgästen im Coworking genutzt und ist Treffpunkt bei Veranstaltungen wie zum Beispiel dem Gründer*innen Stammtisch. Eine Sache gibt es auf jeden Fall immer und das ist Espresso. Beate weist euch dank ihrer Leidenschaft für guten Espresso in alle Geheimnisse ein und zeigt euch, wie ihr selbst einen wunderbaren Espresso mit der Kaffeemühle und Maschine herstellt.
Obst gibt es aus dem eigenen Garten. Und auch sonst legt Beate viel Wert auf Bio und eine schöne Wohlfühlatmosphäre. Diese schafft sie auf ihren insgesamt 148 qm, die allen bei dem Rundgang viel größer erschienen sind.
Hunde im Coworking
Doris vom Rayaworx auf Mallorca erzählt uns anschließend etwas über Katzen und Hunde im Coworking. In den Anfangsjahren des Rayaworx gab es eine Katze, die regelmäßig vor dem Coworking Space saß und ein fester Teil des Vertriebs vom Space gewesen ist. Hinein durfte sie leider nicht, da doch sehr viele Menschen gegen Katzenhaare allergisch sind.
Aber bei Hunden sieht das anders aus. Viele Coworker*innen bringen ihren Hund gerne mit in den Space. Aus Kommunikationssicht ist das super, insbesondere dann, wenn Herrchen oder Frauchen sich nicht gerne fotografieren lassen. Die Tiere geben in so einem Fall wunderbare Motive für die Kommunikation ab und sind regelmäßig auf den Social Media Kanälen zu sehen.
Wichtig ist es klar miteinander zu verständigen, was geht und wie die Spielregeln im Space sind.
Gute Gründe für Bürohunde gibt es so einige:
Der Bundesverband Bürohund (ja, den gibt es wirklich) hat einiges an Tipps für euch bereit, wo ihr hinschauen könnt, um ein reibungsloses Miteinander hinzubekommen.
Doris hat es beispielsweise erlebt, dass ein Hund der am Eingang des Spaces saß ganz automatisch die Rolle als Wachhund eingenommen hat. Diese Rolle müssen wir ihm gar nicht zuteilen. Sitzt er mit seiner Bezugsperson am Eingang nimmt er sich diese Rolle ganz automatisch. Das kann auch für den Hund zu viel werden und darum geht es auch immer um die Bedürfnisse der Tiere, wenn ihr diese in euren Coworking Spaces aufnehmen möchtet.
Und einen guten Tipp vom Bundesverband wollen wir euch noch mit auf den Weg geben. Schaut, dass es eine Hundehaftpflichtversicherung gibt für die anwesenden Vierbeiner. Dann sind auch die Fälle abgedeckt, in denen es nicht so glatt läuft wie gewünscht.
Pflanzen im Coworking
In die Welt der Pflanzen im Coworking Space hat uns dann Birgit Schattling vom Bio Balkongarten mitgenommen. Sie gärtnert mitten in Berlin auf 4 und 5qm und sieht viel Potenzial für Pflanzen in Coworking Spaces zum Beispiel für die Fensterbretter. Zum einen mit Blumen, die Insekten und Menschen erfreuen. Aber auch so etwas wie Pflücksalate sind denkbar. Denn Birgit ermutigt immer wieder Menschen dazu, auch auf kleinster Fläche etwas zum Essen anzubauen.
Wichtig ist es geeignete Pflanzgefäße auszuwählen, die gut vom herunterfallen geschützt sind, insbesondere wenn ihr Fensterbretter außen an euren Gebäuden nutzen wollt.
Ach Pflanzen, das ist ja nur was für den Sommer denkst du jetzt vielleicht beim Lesen. Weit gefehlt! Für Herbst, Winter und zeitiges Frühjahr gibt es etliche Gemüse die frosthart sind, die wir gut auf Balkonen, Innenhöfen und Fensterbrettern pflanzen können. Sogenannte Micro-Greens können auf kleinstem Platz angebaut werden. So eignen sich zum Beispiel polierte Kokosnüsse als Pflanzbehälter für die Winzlinge. Man wässert die Micro-Greens einmal am Tag und schnippelt sich etwas in den Salat oder auf die Butterstulle. Wir können also auch in der Winterzeit gärtnern und ernten und wohlschmeckende Dinge in unseren Spaces wachsen lassen.
Vertikales Gärtnern – Pflanzen stapeln
Um Platz gut auszunutzen bietet es sich an vertikal zu gärtnern. Auf ihren Balkonen, die zum Teil nur 60cm breit sind, arbeitet Birgit dafür zum Beispiel mit Säulenobst. Scheut euch also nicht, auch auf schmalen Terrains nach Möglichkeiten zu suchen, Dinge im Space anzubauen.
Auch für Menschen, die auf den Anbau mit Erde im Space verzicheten wollen, gibt es Möglichkeiten trotzdem Dinge anzubauen. GreenyGarden ist eine solche Möglichkeit und eignet sich für innen und außen.
Haustiere der anderen Art – Wurmkisten
Neben den kuscheligen Bewohnern, die wir weiter oben schon kennenlernen durften, sollten wir auch an so etwas wie Wurmkisten denken. Hiermit können wir auch in Innenräumen kompostieren. Diese sind zum Teil auch als Sitzmöbel einsetzbar. So entstehen aus den Bio-Abfällen aus dem Coworking-Space, den Mikroorganismen und den Kompostwürmern feinster Wurmhumus. Diesen können wir dann wieder für unsere Pflanzen nutzen und brauchen keine künstlichen Dünger einzusetzen.
So ein nachhaltiger Kreislauf im Kleinen lässt sich wunderbar im Coworking Space einsetzten. Oftmals können wir so auch Befürchtungen wie “Stinkt das nicht?” direkt vor Ort entkräften. Und nein, es stinkt nicht, es riecht wenn alles gut läuft wie Waldboden.
Tiere und Pflanzen im Coworking Space pflegen
Tiere und Pflanzen brauchen natürlich auch regelmäßige Pflege. Hier kann ein kleiner Pflegeplan helfen, so dass alle sehen können, wann sich wer worum gekümmert hat. Traut euch einen Anfang zu machen, denn gerade während der Pandemie haben viele Menschen das Gärtnern für sich entdeckt.
Wo kann ich mehr über Tiere und Pflanzen die zu uns passen lernen?
Birgit veranstaltet regelmäßig kostenlose Bio-Balkongartenkongresse. Hier lädt sie Expert*innen zu den unterschiedlichsten Themenfeldern rund ums Gärtnern ein. Passend zur Saison finden diese zweimal im Jahr statt:
- Im März geht sie der Frage nach, ob man kann Tiere pflanzen kann.
- Und im Mai geht es um das Thema Selbstversorgung. Dabei wird es ganz egal sein wie viel Platz ihr habt. Ihre Tipps eigenen sich für Fensterbretter, Balkone und auch Kleingärten.
Damit alle, die nicht dabei sein konnten sich ein Bild von Birgits Tipps machen können, hat sie uns freundlicherweise ein Bio-Balkon-Handout zusammengestellt. Es lohnt sich in mehrfacher Hinsicht, denn neben den Tipps, findet ihr auch zahlreiche Rabatte.
Übrigens …
… haben wir in unserem Member-Slack auch einen eigenen Kanal fürs cogärtnern. Schaut doch mal vorbei und lasst uns an euren gärtnerischen Aktivitäten teilhaben. Wir freuen uns auf zahlreiche Fotos aus euren Spaces.
Und natürlich erhalten alle Teilnehmenden wie von Birgit versprochen noch das Handout mit allen Tipps und Rabattcodes.
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