Das Jahr 2020 war in jeglicher Hinsicht von den Auswirkungen der globalen Corona-Pandemie geprägt. Dies gilt auch für die Coworking Spaces, von denen einige das Jahr nicht überlebt haben und andere vor großen Herausforderungen stellte, die in manchen Fällen auch noch nicht bewältigt sind.
In den letzten Tagen stellten wir euch bereits »Die Waldstatt« in Großwudicke in Brandenburg, »Das Atelier« aus Holzkirchen in Bayern vor, das »Coworking Space Lehrte« in Lehrte in Niedersachsen und das »HainArbeit« aus Berlin vor. Den Abschluss bildet nun das im August gestartete »Wohnzimmer« in Wernigerode in Sachsen-Anhalt.
Wohnzimmer
Standort: Wernigerode, Sachsen-Anhalt
Gründerin: Sabrina Oberdörfer
Webseite: wohnzimmer-coworking.de
Facebook: fb/wohnzimmer.coworking.space
Instagram: @wohnzimmer.coworking.space
Wie lange dauerte es von der ersten Idee bis zur Eröffnung?
Die Idee einen eigenen Coworking Space zu eröffnen, hatte ich ungefähr im Juli oder August 2019, als ich selber Coworkerin in einem kleinen Space in der Lüneburger Heide war. Das »MS39« in Soltau ist zwar relativ klein, aber bietet eine extrem familiäre Atmosphäre, Gemütlichkeit und alles was man braucht um produktiv zu sein.
Und da bei meinem Mann (Kind, Hund) und mir eh ein Umzug auf dem Programm stand, habe ich den Entschluss gefasst an unserem neuen Wohnort einen eigenen Space zu gründen. Wir zogen am 01.08.2020 von der Lüneburger Heide in den Harz und habe direkt am 14.08.2020 mein »WOHNZIMMER« eröffnet. Sprich den Umzug, Renovierungsarbeiten, Einrichtung etc habe ich für zwei Immobilien parallel gemacht.
Wie wirkte sich Corona zum Start auf euer Coworking Space aus?
Ich kann nicht wirklich sagen, dass ich die derzeitige Corona-Situation groß bemerkt habe im Space. Selbstverständlich habe ich mich an alle Vorschriften gehalten und ein Hygienekonzept erarbeitet, das ebenfalls von allen Coworkern eingehalten wurde. Für den Space mache ich bis heute keine Werbung und die Coworker (Unternehmer, Selbstständige, Freelancer, Unternehmen etc.) finden mich trotzdem und bin sehr zufrieden mit der Auslastung. Aktuell dürfte es auch aus platztechnischen Gründen nicht mehr sein, da ich mich ja auch an die Abstandsregeln halten muss.
Habt ihr das ursprüngliche Konzept aufgrund von Corona verändert?
Absolut nein! Nicht wegen Corona, aber wegen der familiären Umgebung und Sitzes meines Spaces. Eigentlich sollte es recht „clean“, minimalistisch und modern werden im Space. Dann habe ich meine Vermieter und das kleine Ladengeschäft kennen- und lieben gelernt. Und dann ist von heute auf morgen das Wohnzimmer entstanden, das einem völlig anderen Konzept entspricht.
Ist ein Lockdown inzwischen schon Betriebsalltag für euch geworden?
Aktuell befinde ich mich mit dem Space in unserem ersten Lockdown, da es das »Wohnzimmer« ja zu Anfang des Jahres noch nicht gab. Spürbare Veränderungen hat es bei uns jedoch glücklicherweise nicht gegeben.
Wie bewertet ihr die Zukunft eures Coworking Spaces mit Corona?
Schwierig zu sagen. Auf der einen Seite finden meine Räume großen Anklang, aber auf der anderen Seite gibt es natürlich die Skeptiker. Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass ich mir bezüglich Zukunft keine Gedanken machen muss, da immer mehr Betriebe eine Ausweichmöglichkeit für Workshops, Besprechungen und Arbeitsplätze etc suchen.
Beitragsbild: © 2014 Christoph Niemann