Das Jahr 2020 war in jeglicher Hinsicht von den Auswirkungen der globalen Corona-Pandemie geprägt. Dies gilt auch für die Coworking Spaces, von denen einige das Jahr nicht überlebt haben und andere vor großen Herausforderungen stellte, die in manchen Fällen auch noch nicht bewältigt sind.

In dieser Reihe haben wir euch bisher das »Die Waldstatt« aus Großwudicke in Brandenburg, das »Das Atelier« aus Holzkirchen in Bayern und das »Coworking Space Lehrte« aus Lehrte in Niedersachsen vorgestellt. Heite blicken wir nach Berlin und das Friedrichshainer »HainArbeit«.


HainArbeit

Standort: Berlin-Friedrichshain, Berlin

Gründer: Fabian Kuss

Webseite: hainarbeit.de

Instagram: @hainarbeit_coworking


Wie lange dauerte es von der ersten Idee bis zur Eröffnung?

Die Idee für das Coworking Space »HainArbeit« hatte ich im Mai 2020. Ich fuhr mit dem Fahrrad an der zu vermietenden Ladenfläche vorbei und dachte – WOW, direkt am Volkspark Friedrichshain – das wäre doch eine ideale Fläche für ein Coworking. Die Schlüssel bekam ich Ende Juni und Anfang August habe ich die Türen geöffnet. In der Zwischenzeit habe ich mit etwas Hilfe, die ehemalige Bausparkasse von Grund auf renoviert, alle Tapeten abgezogen, gestrichen, Boden neu verlegt und alle Tische selbst entworfen und gebaut.

Wie wirkte sich Corona zum Start auf euer Coworking Space aus?

Ich kann verstehen, dass 2020 vielleicht für die meisten Freelancer:innen jetzt nicht unbedingt das Jahr der großen Investitionen ist. Dafür sind aber die HainArbeiter:innen, die bereits da sind, sehr glücklich mit ihrer Entscheidung. Und ich bin sehr happy, dass der Space an Leben gewinnt. Wenn man so ein Projekt startet, weiß man ja nie, wer kommen wird, wie die Gemeinschaft aussehen wird und wann so ein Coworking Space zu richtigen Leben erwacht. Wir sind auf einem guten Weg.

Hast du das ursprüngliche Konzept aufgrund von Corona verändert?

Nein, musste ich aber auch nicht. Ich finde wichtig, dass ein Coworking Space generell viel Platz und eine gewisse Luftigkeit bietet. Die Tische im Hain sind ziemlich groß und damit werden ohnehin schon mindestens 1,50 m Abstand eingehalten. Es wird regelmäßig gelüftet und Desinfektionsmittel steht zusätzlich bereit.

Ist ein Lockdown inzwischen schon Betriebsalltag für dich geworden?

An die Lockdowns hat man sich mittlerweile genau wie an Corona gewöhnt. Es geht ja anscheinend auch nicht ohne. Für viele ist die HainArbeit durch den Lockdown zu einer Art Rückzugsstätte geworden, wo vielleicht noch so etwas wie Normalität herrscht.

Wie bewertest du die Zukunft deines Coworking Spaces mit Corona?

Ich habe das Gefühl, dass durch die Unsicherheiten, die sich durch Corona ergeben, viele Freelancer*innen davor zurückschrecken, einen Tisch zu mieten. Die Ausgaben zu minimieren erschient mir nur logisch. Auf der anderen Seite bin ich sehr erfreut, dass die HainArbeit schon jetzt zu etwa 50 Prozent ausgelastet ist. Und ja klar, vorher musste man sich über Abstände, Desinfektion und Lüftung keine Sorgen machen. Das nimmt einem schon etwas die Leichtigkeit, aber mal ehrlich: Corona wird bald kein so großes Thema mehr sein.