Um einige Coworking-Projekte in Schleswig-Holstein zu erkunden, haben meine Partnerin Elisabeth und ich uns von Nordrhein-Westfalen auf die Reise – bzw. vielmehr zu einer Coworking-Tour – zu dem Land zwischen Nord- und Ostsee gemacht. Ob Schleswig-Holstein “the Home of Coworking” ist, bleibt der bzw. dem Betrachter:in überlassen. Für mich fühlte es sich zumindest ein wenig so an. Dabei sind uns einige GCF-Member begegnet. Unsere Eindrücke möchte ich mit euch teilen:
Alsenhof – auf Coworking-Tour ins Amazonas-Gebiet Schleswig-Holsteins
Im flachen Umland des Kreises Steinberg haben wir als erstes den Alsenhof in Lägerdorf bei Itzehoe besucht. Ganz besonders hat uns gefreut, Lexi Lubitz, Coworking Host am Alsenhof, kennenzulernen. Sie hat uns das Alsenhof-Projekt als ein sich entwickelndes Ökosystem von Coworking, Coliving und Creative Retreat vorgestellt und uns dabei nahezu jeden Winkel des Alsenhofes gezeigt. Der für Lägerdorf ortsbildprägende Alsenhof ist ein beeindruckendes Bauensemble, das 1933 als landwirtschaftlicher Betrieb errichtet wurde. Zu seiner Zeit wurden auf den dazugehörigen Ländereien Ackerbau und Saatzucht sowie Hähnchen-, Schweine- und Rindviehmast betrieben. Beeindruckend ist der Heuboden mit seinem imposanten Sprengwerk-Dachstuhl. Als Freund von denkmalgeschützten und landschaftsprägenden Gebäuden geht mir dabei das Herz auf.
„Rein zufällig“ haben wir im Alsenhof auch Vanessa Thielemann mit Ihrem ersten BrALI CoWorkation Retreat getroffen. Wir wurden sehr herzlich aufgenommen und spontan zum Mittagessen eingeladen und damit kurzzeitig ein Teil von dem #brali_statt_bali-Camp. Gemäß dem Motto “Raus in die Natur und rein in Dein Projekt“ konnten wir von anderen Projekten erfahren und haben Resonanz zu unserem Projekt calle3 erhalten. Eine ideale Kombination von Arbeit und Urlaub – auch für uns. Es war ein wunderbarer Tag im Alsenhof. Am Abend ging die Reise weiter nach Kiel, um das cobaas in Preetz und den Anscharcampus in Kiel zu besuchen.
cobaas und Anscharcampus – die Vielfalt macht‘s
So unterschiedlich die Konzepte und Ausrichtung der Spaces sind, so verbinden sie sich über die Coworking-Werte Zusammenarbeit, Offenheit, Zugänglichkeit, Gemeinschaft und Nachhaltigkeit. Das durften Elisabeth und ich auch an unserem zweiten Tag in Schleswig-Holstein erleben.
Das cobaas bietet Coworking und Coliving an und besteht aus einem ehemaligen Schneider-Haus, einer ehemaligen Musikschule und einer modern anmutenden Pavillon-Landschaft in Preetz. Diese Gebäude sind äußerst reizvoll eingefügt zusammen mit Coliving-Möglichkeiten in der Landschaft der Holsteinischen Schweiz. Geschmackvoll, funktionell und detailverliebt haben Thomas Wick und Petra Weydmann das alles aufgebaut und eingerichtet, so dass den Coworker:innen letztlich kein Wunsch offenbleibt. Beeindruckend ist, dass auch Veranstaltungen nicht zu kurz kommen. Nachahmenswert finde ich beispielsweise den Workshop „Coding for girls“, mit dem Mädchen früh Programmierkenntnisse erwerben.
In Kiel, auf dem Gelände eines ehemaligen Marinelazaretts befindet sich in imposanten und denkmalgeschützten Gebäuden der Anscharcampus. Als Teil der Quartiersentwicklung im Norden von Kiel entsteht mit dem Anscharcampus ein Ort für Kreative, Freischaffende, Kleinunternehmen und Coworker. Heiko Kolz als Geschäftsführer des Anscharcampus und Anne Wermelskirchen vom Quiddje-Kreativbüro, sind mit viel Engagement und Energie weit über die Grenzen von Kiel und auch Schleswig-Holstein in Sachen Coworking unterwegs, was ich sehr bewundernswert finde.
Bei unserer Tour von NRW nach Schleswig-Holstein sind wir mit den öffentlichen Verkehrsmitteln Bus & Bahn übrigens sehr gut und entspannt zurechtgekommen. Ein Highlight war die abendliche Radtour auf einem Bambus-Fahrrad in Kiel. Als radbegeisterte Münsterländer:innen sind wir gerne der Empfehlung von Heiko Kolz gefolgt. Ein schönes Erlebnis – Bambus statt Aluminium oder Carbon – das war für uns neu.
Tatsächlich beschäftigen Elisabeth und ich uns erst seit „kurzem“ mit Coworking und wir sind mit unserem Coworking Space calle3 noch ganz am Anfang. Was uns in der Coworking-Szene sehr beeindruckt sind die Offenheit, die Zugänglichkeit, die Zusammenarbeit und die Gemeinschaft unter den Spaces und den Space-Betreiber:innen. Womit wir zusammen mit der Nachhaltigkeit wieder bei den Coworking Werten sind. Vielen Dank für die tolle Zeit, besonders an alle Beteiligten im Alsenhof, bei Brali_statt_Bali, dem cobaas und dem Anscharcampus. Die Regionen unseres Landes über die betriebenen Coworking Spaces kennenzulernen, begeistert uns sehr. Mal sehen, in welche Richtung es uns beim nächsten Mal verschlägt. Wir freuen uns jetzt schon wie Bolle auf den nächsten Besuch in einem weiteren Space. Vielleicht beim nächsten Mal wieder bei uns im Münsterland 🙂
Richtig schön dass ihr bei uns im Norden wart 🤗 wir freuen uns schon auf unseren Besuch bei euch im calle3 🤩 bis dahin erstmal einen schönen Sonntag ☀️