#NeuesArbeitenLounge #Erfurt 🡪 #CoworkingFestival #Berlin 🡪 #HausderSelbständigen #Leipzig
Die Woche vom 5.-8. September 2022 war vollgepackt mit spannenden Veranstaltungen in Erfurt, Berlin und Leipzig. Diese interessanten Begegnungen, Gesprächen und Erkenntnisse möchte ich heute mit euch teilen.
#Erfurt: Neues Arbeiten Lounge Thüringen
Los ging es am Montag im KrämerLoft Erfurt mit der Neues Arbeiten Lounge Thüringen zum Thema: „New Work – praktische Umsetzung in Thüringer Firmen“, die von Nicole Sennewald und Heiko Kahl organisiert wurde. Die Veranstaltung fand das erste Mal seit langem wieder in Präsenz statt und fand regen Anklang.
Der Austausch brachte verschiedene Perspektiven auf das Thema, was auch an der diversen Zusammensetzung der Gruppe lag. Neben Vertreter:innen von Unternehmen unterschiedlicher Branchen (von der IT bis zum Handwerk) waren Coaches, Personen aus der Verwaltung und Wissenschaft anwesend. Dabei wurde deutlich, dass das mobile Arbeiten immer noch ein großes Thema in den Thüringer Unternehmen ist: Hier vor allem die neuen Anforderungen an die Führungskräfte sowie das Gestalten des sozialen Miteinanders in hybriden Arbeitsteams. Wenn es nicht mehr selbstverständlich ist, dass sich alle Kolleg:innen im Büro treffen, sind Regeln der Kommunikation von besonderer Bedeutung. Wann trifft man sich vor Ort? Wann digital? Auch soziale Rituale und Teamevents spielen eine wichtige Rolle.
Deutlich wurde in der Diskussion aber auch, dass es zu verkürzt ist, New Work als mobiles Arbeiten zu verstehen. Es geht vielmehr um eine Haltung, die Arbeit zu machen, die man wirklich, wirklich will, um hier mal wieder auf New-Work-Begründer Frithjof Bergmann zu verweisen.
#Berlin & Brandenburg Coworking Festival
Weiter ging es für mich am Dienstag zum Berlin & Brandenburg Coworking Festival, das neben unterschiedlichen Veranstaltungen auch die Möglichkeit bot, Coworking Spaces zu besuchen. Ich muss eingestehen, dass ich lange nicht mehr die Coworking Spaces in Berlin angeschaut habe. Und so bin ich erst jetzt ins neue Betahaus gekommen, das sich in einem alten Verlagsgebäude befindet. Der Coworking Space war gut besucht und vom Tisch gegenüber hörte ich Ukrainisch – das Betahaus ist nämlich auch Teil der Coworking for Refugees-Aktion. Besonders gefallen hat mir die Dachterrasse.
Dachterrasse Betahaus Berlin
Den Nachmittag verbrachte ich im C*Space. Als ich den Coworking Space betrat, fiel mir gleich eine Coworkerin ins Auge: Mit ihr hatte ich zunächst über LinkedIn Kontakt. Dann folgte vor einigen Wochen ein virtueller Austausch – und jetzt saß sie mir gegenüber am Tisch. In Coworking Spaces kommt es ja immer mal wieder zu solchen wundersamen zufälligen Begegnungen, der Coworking-Serendipity-Faktor. Wir wurden mit Tee & Kaffee von der Betreiberin Katja Hellkoetter sehr warm willkommen geheißen. Dabei haben wir viel über die interessante Geschichte des C*Space und den Bezug zu China und Tee erfahren. Zu dem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, dass ich am nächsten Tag gleich wieder hier sein würde.
C*Space Berlin
Am Mittwoch nahm ich an der von Matthias Zeitler organisierten Coworking-Tour durch Berliner Coworking Spaces teil. Matthias ist extra von Coworking Bansko in Bulgarien angereist, um sich mit ins Festivalprogramm einzubringen. Die Besichtigung des ersten Coworking Space Pulsraum, der sich auf Nachhaltigkeit ausgerichtet hat, habe ich leider verpasst, da ich noch arbeiten musste. Wie mir die anderen der Gruppe erzählten, soll es aber ein besonderer Ort sein, den ich dann wohl beim nächsten Mal besuchen werde.

Die Coworking-Tour-Gruppe (im Teezimmer, C*Space Berlin)
Ich bin dann im TUECHTIG zur Tour hinzugestoßen. Der Coworking Space stand auch schon länger auf meiner Besuchsliste. Denn das TUECHTIG ist DER Coworking Space in Deutschland, der einen Fokus auf Inklusion und Diversity hat und den sich viele zum Vorbild nehmen (auch wenn eigentlich jeder Coworking Space inklusiv sein sollte!). Mehr dazu lest ihr in unserem GCF-Blogpost aus dem letzten Jahr.
Meetingraum im TUECHTIG mit unterschiedlichen Tischhöhen für unterschiedliche Bedürfnisse
Weiter ging es auf ein Wiedersehen in den C*Space, wo gerade ein Yogakurs stattfand, als wir ankamen. Wir gingen hoch ins Teezimmer, das von einem Pekinger Künstler:innenpaar mit Chinesischen und weiteren Zeichen bemalt wurde. Katja erzählte uns bei einem Willkommenstee den Hintergrund zum Space, und auch wie das Zimmer entstanden ist: Während des ersten Lockdowns im März 2020 strandete das Paar Qian Geng und Wang Ziheng für ein paar Wochen in Berlin. Sie wurde nach dem Motto „Staying open, while not opened” im C*Space dennoch herzlich aufgenommen. Dort gestalteten die Künstler:innen den in der Zeit gerade frisch renovierten Raum im 3. Stock als Kunstwerk „Common Space – Everything Flows“. Danach blieben wir zum Lunch & Learn, wo Coworker:innen uns bei leckerem Essen in kurzweiligen Vorträgen präsentierten, was sie beruflich machen: Von nachhaltigen Start-ups, über Health Coaching bis hin zu Politik.
Nach dem Dessert brachen wir wieder auf zum nächsten Coworking Space. Im juggleHUB Coworking führte uns Silvia Steude durch den Space mit Kinderbetreuung. Eltern haben hier die Möglichkeit, ihre Kinder betreuen zu lassen, während sie nebenan arbeiten. Das ist besonders interessant in der Elternzeit, wenn KiTas Ferien machen oder die Betreuung einschränken. Aber auch wenn Familien neu nach Berlin kommen und noch keinen KiTa-Platz haben.
Kinderbereich im juggleHUB
Nach einem gemütlichen Kaffee-Austausch ging es dann zum Ahoy Berlin – einem der größeren Coworking Spaces in Berlin. Er hat Potenzial zum Verlaufen, wenn er nicht so gut beschildert wäre. Hier zeigte uns Community Managerin Nevena Bacheva den Space. Im Ahoy findet jede:r ihren:seinen Platz – neben Coworking-Arbeitsplätzen stehen auch Teambüros für Unternehmen und unterschiedliche Meetingräume sowie Eventflächen zur Verfügung.
Ahoy Berlin
Dann war die offizielle Tour zu Ende. Zum Abschluss besuchte ich noch den co.up Coworking Space, der nun wieder eröffnet wurde durch den neuen Betreiber Björn Budack, der auch die Kiez-Büros betreibt. Ich war am Ende des Tages geflasht von den Eindrücken und Begegnungen und begeistert davon, wie vielfältig Coworking doch ist.
Co.up Berlin
#Leipzig: HDS-Forum Royale zum Thema Coworking im Haus der Selbständigen
Am Donnerstag ging es schließlich weiter nach Leipzig, wo ich einen Vortrag dazu hielt, was Coworking insbesondere für Soloselbständige bietet. Leider wurde die Veranstaltung vom Haus der Selbständigen (HdS) kurzfristig in den virtuellen Raum verlegt, sodass das HdS auch auf der Liste meiner nächsten Besuche steht. Der Austausch mit den HdS-Mitarbeitenden war sehr inspirierend. Denn das HdS stellt eine spannende Institution dar, die Soloselbständige auf unterschiedliche Art unterstützt, von der Initiative für faire Honorare mit der Lohnumfrage SO_LOS, bei der die GCF Partnerin ist, über Beratungsangebote bis hin zu Veranstaltungen für Soloselbständige.
Da in Coworking Spaces Soloselbständige immer noch eine große Nutzer:innengruppe darstellen, lohnt es sich, zukünftig verschiedene Brückenschläge zu machen. Auch eine andere Nutzer:innengruppe, nämlich KMU und ihre Mitarbeitende, wird in Coworking Spaces immer wichtiger. Hierauf fokussieren wir in den Partnerprojekten des HdS, den regionalen Zukunftszentren, wie dem ZeTT – Zentrum digitale Transformation Thüringen, für das ich arbeite. Die Reise hat mir neuen Aufwind und Inspiration für meine Arbeit gegeben, bei der ich das Thema Coworking und KMU weiter vertiefen werde.
Du warst auch auf einer Coworking-Tour unterwegs und magst in unserem Blog darüber berichten? Melde dich gerne beim Kommunikationsteam der German Coworking Federation.