Während es hier kälter wird machen wir einen Ausflug ins internationale Coworking: Kristina von Cobot war in Portugal unterwegs, um dort Coworking zu erkunden und am Coworking Nativo-Event teilzunehmen.
In Porto kamen lokale Coworking Spaces, Berater:innen, Forscher:innen und interessierte Coworker:innen zusammen und tauschten sich zwei Tagen lang aus.
Es gibt bereits über 260 Coworking Spaces in Portugal. Weitere Zahlen und Analysen zu Coworking in Portugal lieferte Elisabete Tomaz, Co-Organisatorin der Veranstaltung und Mitglied der internationalen Forschungsinitiative zu Coworking, COST Action 18214. Durch die Zuwanderung von Expats und Digital Nomads stehen Coworking und Coliving in Portugal hoch im Kurs – nicht nur in Lissabon und Porto, auch in ländlichen Regionen. Die damit verbundenen Chancen und Risiken zogen sich wie ein roter Faden durch die Diskussionen: Die lokalen Spaces sind sich ihrer wichtigen Rolle in ihren Communities bewusst, und kennen ihr Potential, integrativ zu wirken.
Wir durften dabei einige lokale Spaces kennenlernen, die uns rundum begeistert haben:
Typographia ist ein großzügiger Coworking Space in einer alten Setzerei im historischen Zentrum vom Porto, mit einer beeindruckenden Aussicht und großem Außenbereich für Veranstaltungen. Gründer Jeronimo erzählte uns von der Renovierung des alten Gebäudes, bei der Schätze wie eine wunderbare Deckenbemalung zum Vorschein kamen. Die Stimmung im Typographia ist warm und familiär – viele Coworker:innen sind seit Jahren dabei, Mittagessen macht man meistens gemeinsam, und wer hier als Expat dazustößt spricht schnell portugiesisch, erfahren wir bei der Führung.
Bei Synergy wurden wir warm empfangen von Helder und Inês. Der Space bietet neben lichtdurchfluteten Coworkingflächen und Meetingräumen auch ein komplett ausgestattetes Aufnahmestudio für Podcasts und Videos sowie eine Werkstatt. Dort entstand in Eigenarbeit übrigens auch ein Großteil der Einrichtung!
Coworking im Stundentakt – oder doch ein Café? Temporada ist beides: Man kann Getränke und Essen bestellen, muss aber nicht. Für eine kleine Stundengebühr darf man im Cafébereich arbeiten, die Phonebooths benutzen, oder im Garten entspannen. Vítor erzählte uns beim gemeinsamen Mittagessen über sein Ziel, Leute zusammenzubringen. Wie gut das funktioniert, konnten wir beim Konzert und veganen BBQ am Abend selber miterleben!
CRU Creative Hub verbindet Concept Store, Galerie, Coworking, Fotostudio, und neuerdings auch eine Kaffeerösterei. Gründerin Tânia führte uns durch den wunderschön gestalteten Space und erzählte die Geschichte von CRU: Entstanden aus der kreativen Szene in Porto, die sich durch die Krise der 2008er Jahre kämpfte, ist CRU bis heute ein Ort, der Raum für Synergien zwischen Kreativen und lokalen Geschäften bietet und sich seiner Verantwortung in der lokalen Gemeinschaft bewusst ist.
Danke an Vika Zhurbas, Simone Franke und Bernie J. Mitchell (auch für die Bilder) für die Organisation – wir kommen wieder!